Mythos


 

 

"Welpen dürften nicht mehr gesäugt werden, wenn sie die erste Impfung erhalten haben."   

 

Falsch: Denn aus tiermedizinischer Sicht erschließt sich nicht, weshalb ein geimpfter Welpe nicht mehr bei der Mutterhündin saugen sollte. Es ist wahr, dass maternale Antikörper bei einigen Lebendimpfstoffen, wie z.B. Impfstoffen gegen Parvovirose und Staupe, die aktive Immunisierung stören können. Aus diesem Grund empfiehlt die StIKo Vet (Ständige Impfkommission Veterinärmedizin) die wiederholten Impfungen gegen Parvo, Staupe (und Hepatitis) im Alter von 8, 12 und 16 Lebenswochen. Auf diese Weise kann das Zeitfenster, in dem die maternalen Antikörper soweit abgesunken sind, dass die Welpen eine eigene Immunität erwerben können, sie aber auch nicht mehr gegen die Erkrankungen geschützt sind, möglichst kurz gehalten werden. Die Aufnahme der maternalen Antikörper erfolgt beim Hund zu einem kleinen Teil bereits im Uterus. Der Hauptteil wird unmittelbar nach der Geburt, d.h. innerhalb der ersten 24 Lebensstunden mit dem Kolostrum aufgenommen. Später erfolgt keine effiziente Antikörperaufnahme mehr über die Darmschleimhaut und die Milch enthält dann auch keine großen Mengen an Antikörpern mehr. Insofern interferiert eine spätere Aufnahme von Muttermilch nicht mit der Impfung.

Wenn Ihnen ein Züchter erzählen sollte, dass die Welpen ab der 1. Impfung (Grundimmunisierung) nicht mehr säugen dürfen, dann hält dieser Züchter die Mutterhündin von ihren Welpen fern oder durch ein Gitter getrennt.

Durch das Fernhalten der Mutterhündin wird die Sozialisierung der kleinen Geschöpfe maßgeblich beeinträchtigt. Abgesehen davon, verstößt  dies gegen das Tierschutzgesetz.

 

Siehe hier: Grundlagen für taffe Hunde

 

"Welpen haben Welpenschutz - bei allen Hunden"

 Falsch: Welpen genießen ausschließlich im hauseigenen sozialisierten Rudel Welpenschutz.